16. Januar 2016

3. Service-Metamodell und Konfigurationsgraph

CG

Quelle Klingner, Stephan, and Michael Becker. „Konfiguration von Dienstleistungen – Ein Ansatz zur Verbindung von Geschäftsprozessen mit Dienstleistungsmodellen.“ Dienstleistungsmodellierung 2014. Springer Fachmedien Wiesbaden, 2014. 76-96.

Becker M, Klingner S (2013) Formale Modellierung von Komponenten und Abhängigkeiten zur Konfiguration von Product-Service Systems. In Thomas O, Nüttgens M (Hrsg) Dienstleistungsmodellierung 2012. Springer, Wiesbaden, 114 –140

Böttcher M, Klingner S (2011) Providing a Method for Composing Modular B2B-Services. Journal of Business and Industrial Marketing 26(5):320–331

Böttcher M., Becker M., Klingner S. Dienstleistungsmodularisierung zur kundenindividuellen Konfiguration //Proceedings of Informatik. – 2011

Einsatz Ziel des Metamodells ist die komponentenbasierte Beschreibung von Dienstleistungen. Zeitliche und logische Abhängigkeiten zwischen den Komponenten werden mit Hilfe der Aussagen- und Prädikatenlogik formalisiert. Die komponentenbasierte Modellierung der Struktur von Leistungen bzw. Leistungsbündeln bilden die Basis für deren kundenspezifische Konfiguration.
Idee Die Abhängigkeiten zwischen Komponenten lassen sich mit Hilfe eines Konfigurationsgraphen strukturiert darstellen. Als Komponente wird die Funktionalität einzelner Schritte bei der Erbringung einer Dienstleistung verstanden. Das Service-Metamodell dient zur Dekomposition von existierenden Dienstleistungen in ihre Komponenten.
Phasen im Modularisierungsablauf Strukturierung sowie Definition von Modulbeziehungen. Eine Modulbildung im engeren Sinne wird nicht unterstützt, da die in der Dekomposition identifizierten Komponenten 1:1 als Module verwendet werden.
Modulstruktur Komplex, da sowohl logische als auch temporale Abhängigkeiten abgebildet werden
Input Komponenten
Output Graph, der die logischen und zeitlichen Abhängigkeit einzelner Module zeigt.
Anwendungs-
voraussetzung
Module müssen schon im Vorfeld gebildet werden, d.h. der Konfigurationsgraph ist eigentlich keine Methode zur Modularisierung, sondern eher zur Veranschaulichung der logischen und zeitlichen Abhängigkeiten von fertigen Modulen zueinander, sprich das Regelwerk für mögliche Dienstleistungskonfigurationen auf Basis der Module ab.
Vorgehen
  1. Beschreibe die einzelnen Dienstleistungsmodule mit Hilfe von funktionalen und nicht-funktionalen Attributen sowie die benötigten Ressourcen (a).
  2. Beschreibe die intermodulare Struktur (z. B. Modul A besteht aus B, C und optional D). Konstruiere einen entsprechenden Konfigurationsgraph inklusive der logischen und temporalen Regeln (b).
  3. Basierend auf den im Konfigurationsgraph abgebildeten Regeln kann der Kunde seine individuelle Dienstleistung aus dem strukturierten Modul-Set auswählen (c).
  4. Die anschließende Service-Prozesskette wird mit Hilfe der hinterlegten temporalen Regeln gebildet (d).

DLDiagramm

Fazit Vorteile: Die Methode kann komplexe inter-modulare Zusammenhänge beschreiben, was sehr hilfreich ist für die Umsetzung von Konfiguratoren und für die Darstellung der Möglichkeiten gegenüber dem Kunden.
Nachteile: Die Methode bietet lediglich eine Modellierungsnotation, die es ermöglicht, einzelne (bereits gebildete) Service-Module in einem Baum zu strukturieren.